Geschafft: modell-hobby-spiel in Leipzig

JCE in Leipzig
Das JCE begeisterte auch unter den "besonderen Corona-Umständen"

Schön war’s!

Es war schon ein seltsamer Moment, am Morgen des 1. Oktober in einer großen Leipziger Messehalle am Stand von SMV und BDEF zu stehen, die letzten Vorbereitungen zu beobachten und auf die ersten Besucher zu warten. Das Gefühl schwankte zwischen ferner Messeroutine, Sorgen, wie viele Besucher und Kinder wohl bei diesem “Pilotprojekt” kommen werden und der Hoffnung auf den Auftakt in eine halbwegs normale Modellbahnsaison.

Die Routine gewann, als sich die Halle dann recht zügig füllte. Denn es gab einiges zu tun. Viele Mitglieder und Freunde der Verbände schauten am Stand vorbei. Die Freude über ein persönliches Wiedersehen war nach all der Zeit groß. Diskutiert wurde viel über die Erlebnisse der letzten 18 Monate, das aktuelle Vereinsleben und vor allem mögliche Veranstaltungen in den nächsten Monaten.

Mit dem JCE war auch die modellbahnerische Nachwuchsarbeit am Stand zu finden. Da am Freitag noch Schultag war, hielt sich der Ansturm in überschaubaren Grenzen. So hatten die vielen freiwilligen Helfer aus verschiedenen Vereinen auch die Möglichkeit, sich mal auf der Messe umzuschauen. Etwas, was am Wochenende nicht mehr möglich war. Denn dann strömten reichlich Mädels und Jungs zum Basteln und Knobeln ins JCE. Zeitweise reichte der Platz nicht aus. Wer alle Stationen erfolgreich gemeistert hatte, konnte um 16 Uhr an der Preisauslosung teilnehmen. Das Forum von Gleis 27 füllte sich dann nochmal bis auf den letzten Platz – sehr zur Freude von Robby Mörre, der gemeinsam mit den Machern des JCE durch die Auslosung führte.
Nicht ganz so gut besucht waren die Seminare, die BDEF und SMV am Stand anboten. Jeden Tag gab es kurze Vorträge und Praxisvorführungen zu den Themen vorbildgerechtes Schottern, Lasercut und 3D-Druck sowie zur Programmierung der einfachen Mikrocontroller Arduino. Während einige der Veranstaltungen wegen mangelnden Interesses ausfielen, wurde es bei anderen richtig eng im eigens errichteten Seminarraum. Da unter den Teilnehmern das Interesse an den Themen groß war, soll es die Seminare auch nächstes Jahr wieder geben – dann ggf. zu günstigeren Zeiten.

Annette Schmeier, jahrelang Projektdirektorin für die modell-hobby-spiel, wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Vertreter der SMV bedankten sich für die gute Zusammenarbeit

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Auf der Messe gab es natürlich mehr als nur den gemeinsamen Stand von SMV und BDEF zu sehen. Es konnten wieder zahlreiche Modellbahnen bestaunt werden. Die Anlagenschau des BDEF und die große TT-Modulanlage der Mitteldeutschen TT-Modulbahner begeisterten die Besucher genauso, wie die große Präsentation der Dampfbahnroute. Dort gab es neben der originalen IK 54 bspw. auch die H0-Segmentanlage der AG Meißen – und zwar im Vollausbau – zu sehen. Am “Gleis 27” konnte man an vielen kleineren Anlagen und Dioramen eindrucksvoll bewundern, wie detailliert und realitätsnah Modellbahnbau heute möglich ist.

Einige Aussteller und Händler suchte man auf der diesjährigen Ausgabe der modell-hobby-spiel vergebens. Zu groß war die Ungewissheit, ob und unter welchen Bedingungen die Messe stattfinden würde. Unter den vielen Anbietern vor Ort gab es aber eine positive Resonanz über das Interesse der Besucher. Es bleibt also zu hoffen, dass sich diese Nachricht rumspricht und bei kommenden Veranstaltungen wieder alle großen und kleinen Vertreter der Branche zugegen sind.

In diesem Jahr stand auch das Vereinsleben im Fokus der modell-hobby-spiel. Schon in der Vorbereitung legten die Messeorganisatoren Wert darauf, nach den schwierigen Corona-Zeiten die Veranstaltung auch für die Unterstützung der vielen Vereine und Clubs im Land zu nutzen. So hatte der “Bundesverband der Vereine und des Ehrenamtes e.V.” eine eigene Präsentation in der Halle 3 und lud zu Gesprächen rund um Erfahrungen und Probleme ein. In Vorträgen im Forum konnten sich Vereinsvertreter rund um die Digitalisierung der Vereinsarbeit oder auch um das leidliche Thema Datenschutz informieren.
Und wie war die Besucherresonanz? Hier gab es wegen der Maskenpflicht und der kurz vor der Messe eingeführten 3G-Regeln für den Zutritt doch einige Sorgen. Aber die waren unbegründet. Vom 1. bis 3. Oktober konnten zur 25. modell-hobby-spiel rund 47.000 Besucher begrüßt werden. Das sind in etwa halb so viel wie in den Vor-Corona-Jahren und in etwa die positive Erwartung der Messe. Auffällig war, dass das Publikum mittlerweile sehr jung ist. Viele Familien mit kleinen und etwas größeren Kindern strömten durch die Gänge in der Modellbahnhalle 3. So erklärt sich vermutlich auch der große Ansturm auf das JCE. Einer der Aussteller ließ sich sogar zur Aussage hinreisen: “Es ist dieses Jahr richtig schön – es sind kaum Nörgler da.”

Sicherlich war die Durchführung dieser ersten großen Besuchermesse ein Wagnis, dass von allen Beteiligten einiges abverlangte. Gelohnt hat es sich aber sicherlich. Viele zufriedene Besucher und endlich mal wieder die Möglichkeit, viele Gleichgesinnte zu treffen, waren all die Mühen wert. Daher gilt ein großer Dank den Messe-Organisatoren rund um die neue Projektdirektorin Heike Fischer, sowie all den vielen Ausstellern, dass sie sich der Herausforderung und der Unsicherheit gestellt haben.
Und natürlich sei all den Helfern und Unterstützern am Messestand von SMV und BDEF gedankt. Es hat Spaß gemacht! Und es weckt Vorfreude auf weitere Veranstaltungen in der nun gestarteten Saison.

Fotos: Ralf Klengel, Tom Trikpe, Hartmut Klust