Ein Bewegungsmodell – die Ramme auf unserer Anlage „Oberhafen“

Die Dieselramme auf der Anlage "Oberhafen" bei der Arbeit
Die Dieselramme auf der Anlage "Oberhafen" bei der Arbeit

Schon seit vielen Jahren ist einer der Grundsätze bei der Gestaltung unserer Modellbahnanlagen, gleich ob bei Clubanlagen oder Privatanlagen, dass abseits der Bahnanlagen Bewegungsmodelle zur Detailierung der Landschaft beitragen sollen. Außerdem machen sie auf ihre Weise die Anlagen neben dem Zugverkehr für die Zuschauer, vor allem für unsere kleinen Besucher, interessanter. Dabei ist oftmals mit ein wenig mechanischem Aufwand der gewünschte Effekt erreichbar.

Im vorliegenden Fall wollten wir den Binnenhafen unserer Clubanlage „Oberhafen“ durch die Einrichtung einer Baustelle zur Reparatur der Spundwand optisch aufwerten. Kernstück der Baustelle sollte eine Dieselramme sein, die ein Spundwandelement in den Boden rammt. Das Modell wurde aus dem Gehäuse und dem Fahrwerk eines Baggers aus der Fahrzeugproduktion des VEB Plasticart Annaberg Buchholz gebaut. Der Ausleger der Ramme mit der Schiene zu Führung des Rammbärs entstand im Eigenbau und wurde an den für die Befestigung des Auslegers des Baggers vorgesehenen Gelenken montiert. Der die Besucher verblüffende Antrieb des Rammbärs mit dem bei jedem Schlag ein wenig tiefer einsinkenden Spundwandelement wird durch einen unterflur montierten ehemaligen Antrieb eines CD-Rom-Laufwerks aus einem ausgedienten Computer realisiert. Durch einen von diesem Antrieb bewegten Kurbelschleifenantrieb wird der Rammbär angehoben und beschleunigt abgesenkt, wie beim Rammschlag im Original. Bei jeder Umdrehung der Kurbelschleife wird über einen vom Antrieb geschlossenen Kontakt der Antrieb zum Heben und Senken des Spundwandelements einen Schritt weit gesenkt. Dies geschieht so oft, bis die untere Endlage erreicht ist, das Spundwandelement also scheinbar montiert ist. An dieser Stelle wird über einen Endlagenschalter der Antrieb des Spundwandelements mit Spannung in umgekehrter Polarität versorgt und damit das Spundwandelement bis in die obere Endlage angehoben.

Der Antrieb von der anderen Seite

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Damit ist für diese Baustelle die 1000%-ige Übererfüllung des Volkswirtschaftsplans gewährleistet, weil so der Vorgang wieder von vorn beginnt. Dieser Antrieb hat bereits mehrere Ausstellungen mechanisch störungsfrei überstanden. Nur das nicht ganz so stabile Relais von Roco wurde von Modellbahnfreund Jürgen Exner durch ein robusteres aber auch kleineres Exemplar ersetzt.

Text: Jörg Meyer
Fotos: Jörg Meyer